Rodeln und Skitourengehen liegen voll im Trend. Es liegt nahe, seinen Hund nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter mit auf den Berg zu nehmen. Dies will gut überlegt sein. Der Hund muss an das Tourengehen und die damit verbundene körperliche Anstrengung gewöhnt sein.

 

Welcher Hund ist für das Tourengehen bzw. Rodeln geeignet?

 

Stefan Ferschl des Tierambulatoriums in Zirl gibt Tipps zum Wintersportln mit Hunden:

Der entscheidende Punkt ist die körperliche Fitness. Der Hund muss gesund sein, das heißt, er darf an keiner Herz-Kreislauf- oder Gelenkserkrankung (z.B. Arthrose, Hüftdysplasie etc.) leiden. Das Alter des Hundes ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, der zu beachten ist. So sollten sowohl junge/wachsende Hunde, als auch Senioren nicht mit auf den Berg mitgenommen werden.

Der Hund muss — wie auch der Mensch — Kondition aufbauen, denn sonst wird der Aufstieg zur Qual. Es ist wichtig, mit kleinen Touren zu beginnen und auch bei der Planung der Tour sind die Schneeverhältnisse (evtl. Hundeschuhe anziehen) und das Gelände mitzubedenken. Verschnauf- und Trinkpausen für Mensch und Tier sind wichtig.

Der Anstieg ist selten das Problem, die Gefahr für den Hund liegt meist in der Abfahrt — sowohl beim Rodeln als auch beim Skifahren — da es hier zu Unfällen kommen kann. Die größte Gefahr besteht darin, dass sich Hunde an den scharfen Kanten und Kufen an den Beinen oder anderen Körperteilen schneiden. Die Schnittverletzungen können oberflächlich sein, d.h. die Haut betreffend, oder tief bis in die Muskeln und Sehnen reichen. Daher ist es unbedingt notwendig, auch für den Hund eine Erstehilfetasche mit Verbandsmaterial mitzunehmen. Kleinere Hunde können bei der Abfahrt auch in den Rucksack gepackt werden oder auf der Rodel mitfahren.

Was ist im Falle eines Unfalles zu tun?

 

Wenn es zu einem Unfall kommt, sollte man sich zunächst einen Überblick über die Verletzung verschaffen – sprich die verletzte Stelle mit Wasser oder sauberem Schnee von Schmutz befreien. Falls sich kleine Steine o.ä. in der Wunde befinden, sollten diese vorsichtig entfernt werden. Danach sollte die Wunde mit einem sauberen Tupfer bedeckt und mit einem Verband versorgt werden. Dieser sollte aber nicht zu straff angelegt werden, da es sonst zu einer verminderten Durchblutung und so zu einer Abschnürung der Pfote kommen kann. Ausnahme sind stark blutende Wunden: Hier kann ein Druckverband angelegt werden, der aber mindestens alle 20 Minuten kurzzeitig gelockert werden muss.

Auf jeden Fall sollte bei klaffenden und/oder stark blutenden Wunden sowie Verletzungen der Sehnen sofort nach der Rückkehr der Tierarzt aufgesucht werden. Am besten man verständigt diesen bereits, wenn man sich noch am Berg befindet, um eine möglichst schnelle Versorgung zu gewährleisten. Je frischer eine Wunde ist, umso besser kann diese chirurgisch versorgt werden. Andernfalls kann es zu Wundheilungsstörungen, verzögerter Heilung und teilweise auch Funktionsverlust der Extremität kommen.

Manchmal können sich anfangs kleine Wunden stark entzünden und eitern. Auch hier wird ein Tierarzt benötigt, genauso wie bei andauernden Schmerzen in Form von Lahmheit oder kompletter Entlastung der Pfote. Nach der Versorgung der Verletzung ist der Hund für einige Tage zu schonen. Der Hund ist auf kleinen Spaziergängen an der kurzen Leine zu führen. Der Verband muss regelmäßig gewechselt und vor Nässe und Schmutz geschützt werden, zum Beispiel mit Pfotenschuhen. Noch ein Gedanke: Wir schützen unsere Augen gegen das grelle Licht, das vom Schnee reflektiert wird mit einer Sonnenbrille. Warum nicht auch die Augen unserer Hunde?