Tierheim Mentlberg: Hundeabteilung steht Reduzierung der Aufnahmekapazitäten
Das Tierheim Mentlberg ist in diesen Sommertagen überfüllt, auch bei den Hunden. Beschlagnahmte Tiere, Fundtiere, abgegebene und ausgesetzte Tiere belegen sämtliche Hundegehege und warten auf ein neues Zuhause. Nicht wenige von ihnen sind bereits sehr lange im Tierheim. „Derzeit melden sich auch immer mehr Leute, die sich in dieser Zeit massiver Teuerungen ein Haustier nicht mehr leisten können“, berichtet Obmann Christoph Lauscher. „Gleichzeitig geht die Zahl der Interessenten stark zurück“ und „Wir rechnen weiterhin mit vielen Anfragen für Abgaben.“ Doch gerade jetzt drohen auch dem Tierheim große Probleme.
„Wir werden unsere Kapazität zur Aufnahme von Hunden deutlich reduzieren und die Abteilung teilweise schließen müssen“, schlägt Lauscher Alarm. Die Unterbringung für die Hunde im Tierheim Mentlberg ist über 50 Jahre alt und entspricht trotz laufender Instandhaltung und großem Einsatz des Personals nicht mehr den Anforderungen.
„Deshalb haben wir das Projekt für ein neues Hundehaus entwickelt. In den letzten vier Jahren haben wir bereits große Vorleistungen für die Planung, den Ankauf von Grundstücken, die Flächenwidmung und die Baubewilligungen erbracht.“ Mit Unterstützung des Landes Tirol und der Stadt Innsbruck sollte noch im August mit dem Bau begonnen werden.
„In der Vorwoche hat das Land für uns völlig überraschend mitgeteilt, dass die wegen der langen Verfahrensdauer und der enormen Steigerung der Baukosten anfallenden Mehrkosten, nicht anteilig übernommen werden“, so Lauscher. „Damit ist das Projekt wohl gescheitert, denn der Verein kann diese Kosten allein nicht tragen. Es gibt ein fertiges Konzept, es braucht nur noch eine Lösung für die teuerungsbedingten Mehrkosten. Wenn aber mit dem Bau heuer nicht begonnen werden kann, dann sind auch die bestehenden Zusagen hinfällig.“
Der Tierschutzverein übernimmt und versorgt für das Land Tirol beschlagnahmte, entlaufene und ausgesetzte Tiere, für die nach dem Tierschutzgesetz das Land zuständig ist. Daher ist es auch notwendig und gerechtfertigt, dass hier ein Teil der Kosten übernommen wird.
„Wir führen weiter Gespräche, um zu einer Lösung zu kommen, nach dem derzeitigen Stand werden wir aber ab der nächsten Woche die Aufnahme von Hunden in Mentlberg zumindest vorerst stoppen müssen“, so Lauscher abschließend.
Innsbruck, 17.08.2022